Nachdem ich der Problematik „Zentralmatura“ inzwischen etwas überdrüssig wurde, behandle ich heute einmal wieder ein ganz allgemeines Thema, das, wenn man sich damit ein bisschen auskennt, beim Lernen (und auch Lehren) ungemein helfen kann. Vor allem in der Nachhilfe kann darauf geachtet werden, dies sinnvoll und motivierend einzusetzen.
Wie wir bereits wissen, ist „jedes Kind anders“, jeder hat seine persönlichen Stärken und Schwächen, mit denen er oder sie umgehen lernen muss. Da in der Schule aber eher darauf geachtet wird, alle auf einen gemeinsamen Standard zu bringen, anstatt individuell zu fördern, führt das oft zu Schwierigkeiten, wenn Schüler_innen dann auf sich allein gestellt sind und zu Hause versuchen, das Gehörte irgendwie in den Kopf zu transferieren. Das bedeutet also, dass keineswegs nur die Intelligenz eines Kindes dafür ausschlaggebend ist, ob auswendig Gelerntes rasch im Gedächtnis haften bleibt. Vielleicht sind die in der Schule antrainierten Lernmethoden einfach nicht passend. Da können wir Nachhilfelehrer_innen dann im Einzel- oder Kleingruppenunterricht auftrumpfen.
Um wirklich gezielt und nachhaltig lernen zu können, muss man wissen, dass nicht jede/r auf die gleiche Art und Weise Wissen aufnehmen kann – unterschiedliche Eigenschaften, verschiedene Persönlichkeitszüge und auch Erfahrungen mit dem Thema Lernen generell können darauf Einfluss nehmen, wie wir am leichtesten Informationen so speichern, dass sie nicht nur ins Kurzzeitgedächtnis rutschen und vom nächsten 9gag-Post sofort wieder überschrieben werden.
Zunächst muss man wissen, dass wir Menschen beim Lernen alle unsere Sinnesorgane einsetzen, das heißt, nicht nur Augen und Ohren sind dabei relevant, sondern auch die Nase, der Mund und auch unsere Motorik. Um Informationen aufzunehmen, versucht unser Körper, das mit den besten und am besten ausgereiften Methoden zu vollziehen. Da unsere Sinne individuell und von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark ausgeprägt sind, kann beim Lernen also nicht global dieselbe Strategie verwendet werden. In Anlehnung an die Sinnesorgane, die beim Lernen beteiligt sind, spricht man deshalb von auditiven, visuellen, kommunikativen und motorischen Lerntypen.
Was das genau bedeutet und wie man dieses Wissen nutzen kann, um sich selbst und anderen beim Lernen zu helfen, erkläre ich beim nächsten Mal.
Eure Stephanie Gaberle, Nachhilfelehrerin für Englisch, Deutsch und Latein
Kommentar schreiben