Auf meiner (ja, noch immer) enthusiastischen und hochmotivierten Suche nach der perfekten Lernmethode für jedermann habe ich mich in den letzten Ausgaben grundlegend über Lerntypen informiert, da diese in Lehrbüchern intensiv besprochen, angewendet und zum Teil auch hoch angepriesen werden.
Auch ich hatte im Zuge meiner Schulausbildung und einigen einschneidenden Erlebnissen und Aha-Momenten im Psychologieunterricht schon einiges davon gehört und mich natürlich gefragt, welchem der vier grundlegenden Lerntypen (optisch, akustisch, kommunikativ und motorisch) ich denn wohl angehöre. Ich wunderte mich sehr, denn rein aus meiner empirischen, subjektiven Erfahrung heraus stellte ich fest, dass ich mir Dinge am besten merken kann, indem ich sie nachvollziehbar erläutert bekomme und das Ganze anschließend (am liebsten meiner Sitznachbarin und besten Freundin) erkläre. Akustisch und kommunikativ also.
Auf Präsentationen konnte ich mich am besten vorbereiten, indem ich mir alles einmal laut vorsagte und dabei gefühlte 4km im Kreis durch mein Zimmer lief. Das vereint den akustischen/kommunikativen und motorischen Lerntyp. Ich bin also ein Hybrid. Und da konnte ich nicht die Einzige sein.
Während der praktischen Phase in meiner Zeit an der Pädagogischen Hochschule wurde ich mit diesem Thema wieder des Öfteren konfrontiert, da die Lerntypen im Unterricht leicht herausstachen, wenn man sich etwas mit den Schüler_innen beschäftigte. Auch hier stellte ich fest – keineswegs kann man die Persönlichkeit und Wahrnehmungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen auf einen dieser vier genannten Lerntypen reduzieren. Viel wahrscheinlicher ist es, dass es die optische, akustische, kommunikative und motorische Informationsverarbeitung zwar gibt, sie aber in den unterschiedlichsten Kombinationen und Mischformen auftreten kann. In der Nachhilfe, ganz besonders beim Einzelunterricht, kann man schnell herausfinden, wo die Stärken der Schüler_innen liegen, womit man sie motivieren und bekräftigen kann. Nicht stur den Lehrbüchern folgen – wenn es etwas gibt, das ich in der Pädagogischen Hochschule immer wieder geimpft bekommen habe und wirklich bestätigen kann, dann ist das der Satz: „Jedes Kind ist anders.“ :)
Eure Stephanie Gaberle, Nachhilfelehrerin für Deutsch, Englisch und Latein