Eine Sache, die, wie mir aufgefallen ist, Nachhilfeschüler_innen oft am meisten hemmt und vom Wollen, also damit auch vom nachhaltigen Verstehen abhält, ist die Tatsache, dass Prüfungsangst eine enorme Rolle bei der Vorbereitung spielt. Kann man abends nicht oder nur schwer abschalten, liegt nachts vielleicht wach und dreht sich hin und her, wird auch das Prüfungsergebnis ein dementsprechendes sein. Wir alle brauchen regelmäßig und ausreichend Entspannung, vor allem junge Gehirne, die sich im Entwicklungsstadium befinden, permanent Synapsen verknüpfen und noch laufend neue Gedankengänge formen, müssen genug Gelegenheiten zur Erholung bekommen.
Wenn nun ein langer Schultag samt Angstfach hinter einem und die Schularbeit drohend vor einem liegt und man danach auch noch zu drei Stunden Nachhilfe verdonnert wird, ist es klar, dass die Leistungskurve dort wahrscheinlich eher ab- als zunimmt. Vor allem, wenn einen die hochmotivierte und von sechs Kaffees gepushte Lehrerin einfach nicht zur Ruhe kommen lässt und durchgehend mit neuen, liebevoll durchdachten Aufgaben konfrontiert. Ist der Unterricht dann eher von mäßigem Erfolg gekrönt und man kommt zu Hause zu der glorreichen Erkenntnis, dass das Gehirn leer wie das Süßigkeitenglas in der Institutsküche ist, beginnt sich langsam das vertraute und davor verdrängte Gefühl der Panik breitzumachen. Selbstzweifel und Ärger plagen einen und man nimmt sich streng vor, sich vor der nächsten Herausforderung seiner menschlichen Intelligenz zu bedienen und früh genug mit dem Lernen anzufangen.
Warum schieben wir Dinge eigentlich immer auf? Ist es die Panik vorm Versagen? Wie kann man gezielt gegen Prüfungsangst vorgehen und welche individuellen Möglichkeiten gibt es, am Abend vor der Schularbeit wirklich gut schlafen zu können? Das erfahrt ihr beim nächsten Mal.
Eure Stephanie Gaberle, Nachhilfelehrerin für Englisch, Deutsch und Latein
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