Das finnische Schulsystem wird spätestens seit den PISA-Studien der letzten Jahre in den Himmel gelobt.
Ausgezeichnete Resultate in den „wichtigsten“ Fächern, überragende Bewertungen von ExpertInnen, dem Lehrkörper und den Eltern und zudem, was der wichtigste Aspekt sein sollte, begeisterte, interessierte und lernwillige SchülerInnen.
Nun war Finnland erneut mit der drastischen Schlagzeile „Finnland schafft Schulfächer ab“ in den Medien. Klingt revolutionär und ist es auch.
Für uns in Österreich ist dieser Gedanke ein unvorstellbarer Schritt, diese Veränderung würde uns alle aus der Komfortzone katapultieren. Doch was macht Finnland anders? Warum begrüßt seine Bevölkerung den Wandel und weicht von starren Bahnen ab?
Das Ziel des Landes ist es, gute Qualität von Ausbildung und Unterricht so früh wie möglich bieten zu können. Versucht wird dies mithilfe der Förderung von intrinsischer Motivation. Durch vernetztes, themenorientiertes und nachhaltiges Lernen entsteht aus dem Klassenraum eine Art Denkwerkstatt, in der sich die SchülerInnen frei bewegen können und in der Schule neu verstanden wird. Eigenständiges Arbeiten, die Anwendung verschiedenster (digitaler) Medien, um ein Thema anschaulicher zu gestalten und offenere Kommunikation im Klassenraum werden sinnvoll und zielgerichtet eingesetzt, um Wissen bestmöglich zu vermitteln. Selbst Spiele programmieren und testen, Experimente durchführen, mit den KlassenkameradInnen reden und die Möglichkeit, die verschiedensten Lern- und Lehrmethoden anwenden zu können – kein Wunder, dass die SchülerInnen (laut eigenen Aussagen) den Unterricht wirklich zu schätzen wissen.
Statt Mathematik und Physik würde es dann zum Beispiel das Fach „Science“ geben, das eine Kombination der beiden Naturwissenschaften darstellen und mit mehr Praxis, unterschiedlichsten Projekten, neuer Zeiteinteilung und reduziertem Hausaufgabenpensum einhergehen würde.
Die Resultate sprechen für sich – Finnland ist bei Bildungsstudien immer ganz vorne dabei.
Mehr dazu beim nächsten Mal.
Eure Stephanie, Nachhilfelehrerin für Englisch, Deutsch und Latein.