Das Wort „Schulreform“ ist spätestens seit Juni wieder in aller Munde – seit Jahren wird in dieser Hinsicht debattiert, philosophiert und verhandelt. Ewig kam nicht wirklich etwas dabei heraus und man fragte sich schon, ob die Verhandlungen in Staub, Spinnweben und Verzweiflung untergegangen seien.
Nun haben wir immerhin endlich die reißerische Schlagzeile und wissen, dass das Ganze ein „hartes Ringen“ und ein "sehr harter, zäher Verhandlungsprozess" war, aber was bedeutet das für die österreichischen Schulen und – ganz wichtig – für unsere Schüler_innen?
Das erste, was im Zuge der Reform anfallen könnte, ist die Zusammenführung mehrerer Schulen zu einem „Cluster“, der dann unter gemeinsamer Leitung agiert und so mit Ressourcen aller Art zielführender umgehen soll. Dieses Kollektiv soll sich „freiwillig“ (also nicht unter Folterqualen ;)) ergeben und ist in auch Form von „Mischclustern“ möglich, in denen verschiedene Schultypen zusammenarbeiten, zum Beispiel AHS und NMS. Laut Regierung soll so der Berg an Verwaltungsarbeit für Direktor_innen schrumpfen, es sollen neue Zuständigkeitsbereiche erstellt werden, die dadurch mehr Raum für freie Gestaltungsmöglichkeiten in diesem Cluster schaffen. Dazu zählen zum Beispiel die Klassengrößen, die Dauer von Unterrichtseinheiten, der Einsatz des Lehrkörpers und andere administrative Aspekte.
Diese Cluster sind zwar eine Veränderung, haben aber noch nicht direkt etwas mit der Kernthematik der Bildungsreform zu tun, die sich seit Jahren in den Köpfen der Österreicher_innen festgesetzt hat wie ein Kaugummi im Bus an einem heißen Sommertag – da war doch was mit der Gesamtschule..?
Dazu mehr beim nächsten Mal.
Eure Stephanie Gaberle,
Nachhilfelehrerin für Englisch, Deutsch und Latein