Eines der Hauptschlagwörter, die man in einem pädagogischen Studium lernt, ist Integration. Früher waren sogenannte „Integrationsklassen“ mit Schüler_innen gefüllt, die entweder ein Sprachen- oder Entwicklungsdefizit hatten oder aus psychologischen Gründen aller Art nicht in eine „normale“ Klasse passten. Bei uns in der Schule wurde dieses Konzept auch „Sonderklasse“ genannt und war mir immer ein großes Rätsel. Warum wurden diese Kinder immer isoliert?
Zuerst möchte ich mich der Sprache widmen. Speziell in unserer heutigen Zeit, gerade WEIL Integration so aktuell und brisant diskutiert wird, sollte diese omnipräsente Thematik schon so früh wie möglich aufgegriffen werden – in den Kindergärten und Volksschulen. Was bringt es, in Österreich zu leben und die Sprache nicht lernen zu können, weil die Kinder nicht gemeinsam spielen und lernen? Vor allem, wenn daheim hauptsächlich in der Muttersprache kommuniziert wird? Die Idee von rein fremdsprachigen pädagogischen Einrichtungen wird die Sprachbarriere aufrechterhalten, Kinder und Jugendliche werden sowohl daheim als auch in ihrem anderen täglichen Umfeld nicht mit der Alltagssprache konfrontiert und tun sich in Folge natürlich schwerer.
Ob das der Sinn von Integration ist? Ich denke nicht.
Eure Stephanie Gaberle, Nachhilfelehrerin für Englisch, Deutsch und Latein
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