Das letzte Mal bin ich vom ursprünglichen Thema „Belohnungsprinzip“ etwas abgeschweift und schließlich in der Analyse von Tierversuchen gelandet. Die Kernaussage meines beschriebenen Experiments mit den Ratten war allerdings nicht, dass wir jetzt alle Elektroden in unserem Gehirn platzieren sollten, um Glücksgefühle jederzeit hervorrufen zu können, sondern dass Ratten das Gefühl der Belohnung dem der Sättigung vorzogen.
Beim Belohnen mit Süßigkeiten geht es nicht darum, enormen Hunger zu stillen oder sich danach satt zu fühlen – es geht nicht einmal um den Zucker. Es geht darum, die Glücks- und Belohnungshormone in unserem Gehirn auszuschütten. Serotonin, Dopamin – ForscherInnen fanden heraus, dass Schokolade Endorphine aus unserer Hirnanhangdrüse strömen lässt. In Kombination mit einer gemeisterten Aufgabe und einem Lob kann das nach wahre Motivationsschübe auslösen. Das kann ich empirisch belegen. Damit ist jetzt nicht gemeint, bei der Nachhilfe jedes Mal eine 300g-Tafel an die wissenshungrige Meute zu verfüttern, sondern einen kleinen positiven Anstoß zu geben.
Wehrt man sich gegen Süßigkeiten als Belohnungsform, kann man natürlich auch auf andere Dinge, die den SchülerInnen zusagen, zurückgreifen – meiner Erfahrung nach hilft ein Bissen von einem Apfel allerdings nicht so gut, wie ein kleines Stück Schokolade.
Eure Stephanie Gaberle,
Nachhilfelehrerin für Englisch, Deutsch und Latein.
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