Eine leidige, aber dennoch hochinteressante Materie, mit der man im Deutsch-Nachhilfeunterricht recht häufig konfrontiert wird, ist das der „Textsorten“, im Speziellen „die Erörterung“ und es gibt eine Frage, die ich mir heute gemeinsam mit meinem Nachhilfeschüler Petar stellte und seine Antwort darauf sehr unterhaltsam fand. Man setze die Aluhüte auf – spekulative Verschwörungstheorien are coming.
Bei der Auswahl von Themengebieten für eine Erörterung kann man sich durch einen mittlerweile 70x wiedergekäuten, dickflüssigen Brei aus „Globalisierung“, den „Einflüssen von sozialen Medien“ und „Handys im Unterricht“ wühlen. Petars Ansatz war nun: „Sind die Leute, die sich die Themen ausdenken, eigentlich alle alt und wissen nichts darüber?“ Anders formuliert: Sind das alles Inhalte, vor denen die Verantwortlichen in der Themenfindung Angst haben?“
Werden die Jugendlichen in der Schule quasi als Sprachrohr für Informationen benutzt, da ihre Meinung in Zukunft relevant sein wird und das Weltbild nachhaltig prägt? Zumindest wäre es für Petar und mich ein spannenderes Motiv als reine fehlende Kreativität oder Denkfaulheit, die uns Jahr für Jahr dieselben Themengebiete offeriert. Darauf, inwieweit die Argumentationsbasis unserer Schüler_innen dann verwertbar und moralisch vertretbar ist, geben wir allerdings keine Garantie, liebes Bifie.
Eure Stephanie Gaberle,
Nachhilfelehrerin für Englisch, Deutsch und Latein.
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