Das letzte Mal habe ich mich ein wenig mit dem Zitat "ich weiß, dass ich nichts weiß" von Sokrates beschäftigt und mich darüber auch mit einem Kollegen unterhalten.
Wir kamen zu dem gemeinsamen Ergebnis, dass man als Lehrer_in viel mehr Sympathie- und Menschlichkeitspunkte in der Klasse erntet, wenn man sich zu seiner (gelegentlichen) Unwissenheit bekennt, anstatt mutwillig Halbwissen und Fehlinformationen zu verbreiten. Das bringt uns zum Thema Fehler im Allgemeinen. Hier fängt es an, etwas komplizierter zu werden.
Warum sind Fehltritte notwendig - sei es jetzt in der Schule, Arbeit oder im privaten Umfeld?
Weil wir aus ihnen lernen können und mit selbst widerfahrenen Erfahrungswerten kann nichts mithalten. Die besten Lektionen gibt das Leben. Oft ist es nämlich völlig irrelevant, wie viele Menschen einem gute Ratschläge erteilen oder einen nach bestem Wissen und Gewissen beraten - der sture Verstand möchte einfach auf eigene Faust scheitern und das ist auch gut so. Wenn man Dinge nie ausprobiert und nie das Risiko eingeht, sich aus der Komfortzone und in ein Wagnis zu stürzen, wird man sich selbst und seine Grenzen niemals kennen lernen und auch nie in der Lage sein, darüber zu reflektieren.
Also, liebe Schüler_innen, Lehrer_innen und andere wagemutige Leute: macht Fehler, startet in ein Abenteuer und probiert Dinge aus. Nur so kann man als Charakter und ambitionierte Persönlichkeit wachsen und sich selbst richtig kennen lernen.
Stephanie Gaberle,
Nachhilfelehrerin für Englisch, Deutsch und Latein
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