Zum Glück sitze ich in kritischen Bildungsfragen aller Art familiär direkt an einer Quelle aus gut ausgebildeten Pädagog_innen. Elisabeth Gaberle ist Vizerektorin der NMS Radenthein in Kärnten
und verantwortlich für alles, was es dort an technischen Neuerungen gibt. Ein Grund für mich, einmal nachzufragen, wie die Umsetzung in der Schule denn so funktioniert.
Was hat dein Interesse an digitalen Medien für den Unterricht geweckt?
Im Jänner 1986 kam ein Mathematik-Professor an der PÄDAK des Bundes in der Steiermark in unseren Gruppenraum und fragte, ob irgendjemand Interesse hätte, die Ausbildung für den Drittgegenstand Informatik zu absolvieren. Ich hatte bis dorthin (außer den ATARI-PC eines Studentenheim-Kollegen, der nur zu Spielzwecken gebraucht wurde) keinerlei Berührungspunkte mit der digitalen Welt. Nach einer kurzen Orientierungsphase („Was ist ein Computer ;)“) entschied ich mich dafür, als eine der ersten Lehrer_innen in Österreich (im Februar 1988) die Lehramtsprüfung für das Fach Informatik abzulegen. Bald war für mich klar, dass man diese Ressourcen auch im „normalen“ Unterricht einsetzen kann. In der Mathematik ist vieles durch Algorithmen darzustellen. Später, als die Umstellung von der Hauptschule zur Neuen Mittelschule stattfand, entwickelte sich die Funktion des/der e-Learning-Beauftragten. Meine Aufgabe wurde es, die Kolleginnen/Kollegen vom Mehrwert des e-Learnings zu überzeugen. So musste ich mich auch berufsbedingt intensiv mit dieser Materie beschäftigen.
Was sind die Vorteile beim Einsatz von digitalen Medien?
Die MOTIVATION der SchülerInnen – Jeder, der in einer Klasse digitale Medien einsetzt, kann die leuchtenden Schüler_innenaugen beobachten, wenn sie Tablets in die Hand bekommen, um darauf Rechenbeispiele zu lösen. Die Reaktion wird man mit einem Arbeitsblatt mit den gleichen Beispielen, die schriftlich gerechnet werden sollten, eher nicht sehen.
Den zweiten Teil des Interviews gibt es beim nächsten Mal.
Eure Stephanie Gaberle,
Nachhilfelehrerin
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