Zum Glück sitze ich in kritischen Bildungsfragen aller Art familiär direkt an einer Quelle aus gut ausgebildeten Pädagog_innen. Elisabeth Gaberle ist Vizerektorin der NMS Radenthein in Kärnten und verantwortlich für alles, was es dort an technischen Neuerungen gibt. Ein Grund für mich, einmal nachzufragen, wie die Umsetzung in der Schule denn so funktioniert.
Welche Tools/Apps eignen sich für den Einsatz im Schulalltag besonders gut?
Meine Lieblings-Tools für den Unterricht sind allesamt gratis und online:
· LearningApps: verschiedenste (kurze) kindgerechte Lernspiele für alle Gegenstände. In weiterer Folge kann man mit den SchülerInnen „kinderleicht“ eigene erstellen.
· KAHOOT: ein Online-Quiz, das als Unterrichtseinstieg bzw. Zusammenfassung eines Lerngebiets geeignet ist und den SchülerInnen (wohl auch den Lehrpersonen!) viel Spaß macht und als formatives Assessment auch aus didaktischer Sicht einen sehr hohen Mehrwert hat. Voraussetzung sind Beamer, Laptop (bzw. Interaktive Tafel), ev. Lautsprecher und natürlich entweder Computer, Tablets oder auch Smartphones.
· EduPuzzle: kurze Drag-and-Drop-Lernspiele von LehrerInnen für LehrerInnen für alle Schulstufen und Gegenstände
· DigiKomp8: Fix-fertige Unterrichtsstunden bzw. Projekte von LehrerInnen für alle Gegenstände in denen der Einsatz von digitalen Medien gefragt ist.
Welche Hürden (technisch, organisatorisch) gilt es für einen reibungslosen Einsatz noch zu überwinden?
Die wenigsten Schulen (vor allem die Volksschulen) sind für einen sinnvollen Einsatz von digitalen Medien zufriedenstellen ausgerüstet. Es bedarf einer vernünftigen w-Lan-Bandbreite, Beamern, Tablets, Lautsprechern und idealerweise auch Dokumentenkameras. Eine weitere Hürde ist teilweise auch der Willen und die digitale Kompetenz der Lehrpersonen. Ich habe das Glück, dass ich durch die Schulleitung die volle Unterstützung habe und seit 4 Jahren SCHILFs (schulinterne Fortbildungen) zu den verschiedensten Themen, bzgl. Digitaler Bildung, durchführen darf und mein Kollegium gut darauf anspricht.
Sind Digitale Medien im Unterricht wichtig? Wenn ja, warum?
JA – wir leben ein Leben, wo wir von digitalen Medien (Smartphone, Tablet, Computer …) umgeben sind. Die heutigen SchülerInnen kennen nur dieses, sind also sogenannte Digital Natives. Unser Auftrag als LehrerInnen ist es, den Kindern den SINVOLLEN Einsatz dieser Medien näherzubringen. Wissen ist eine HOLschuld, das Internet unterstützt uns dabei. Wir müssen lehren, wie und wo die Informationen abgerufen werden können, unter Berücksichtigung von Safer Internet und Datenschutz. Wir müssen die große Chance nutzen, den Risiken begegnen, auch um international den Anschluss nicht zu verlieren.
Vielen Dank für das Interview, Mama, äh, Frau Expertin. :)
Stephanie Gaberle
Nachhilfelehrerin bei Easy Success
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Alexandra Erz (Montag, 06 November 2017 16:58)
Hallo Frau Gaberle,
gern ergänze ich den Eintrag noch um einen Tipp: Für den audiovisuellen Lerntyp eignen sich oft auch Lernvideos aus dem Internet (wie unter Gut-Erklaert).
Beste Grüße
Alexandra Erz
Gaberle Stephanie (Sonntag, 14 Januar 2018 14:30)
Liebe Frau Erz!
Vielen Dank, wir freuen uns immer über hilfreiche Tipps für unser Repertoire! :)
Lieben Gruß,
Stephanie Gaberle