Aus einem recht aktuellen Grund wollte ich heute mal über das Thema Geburtstage schreiben. Wenn einmal der Tag kommt und man schon damit rechnet, von jemandem aus der vor Humor nur so strotzenden Verwandtschaft die erste Anti-Falten-Creme überreicht zu bekommen, stellt man sich der Frage, wie sich das Wahrnehmen eines Geburtstags seit der frühen Kindheit so verändert hat. Dabei konnte ich einige Statements meiner bisherigen Selbsts aus dem verstaubten Gedächtnis kramen.
Als 2-Jährige: „Sie singen schon wieder mein Lied! Ab jetzt gehört dieses Lied mir und jedes Mal, wenn jemand anderes besungen wird, wird protestiert. Lautstark und aus Überzeugung.“
Als 7-Jährige: „Hoffentlich kommt Aaron mit den blauen Haaren zu meiner Geburtstagsfeier – ich mag eigentlich keine Buben, aber er ist irgendwie cool. Das sollte ich zur Sicherheit unzählige Male in mein Tagebuch schreiben.“
Als 12-Jährige: „Was wird das heutige Highlight meiner Party? Singstar, Flaschendrehen oder der Moment, als ich mit den Gästen zum Friedhof spaziere, um ihnen mit einer selbst konstruierten Horrorgeschichte wochenlang den Schlaf zu rauben?“
Als 15-Jährige: „Warum dürfen ALLE ANDEREN an ihrem Geburtstag schon fortgehen und NUR ICH nicht? Diese grenzenlose Gemeinheit ist nicht zu ertragen und fühlt sich an wie ein Weltuntergang. Nie wieder wird sich diese Situation bessern können.“
Als 19-Jährige: „Existenz ist sinnlos und das Leben ist kurz. Das System, in dem wir leben, ist verwerflich, die Welt ist kalt und grausam. Kein Grund, um zu feiern.“
Als 20-Jährige: „ Existenz ist sinnlos und das Leben ist kurz!!! Party, Party, Party. We are young, wild and free – äh, broke.”
Als 25-Jährige: “Bin ich froh, dass ich zu Hause bleiben kann und mich nicht gegen Shots wehren muss. Danke fürs Singen, danke für die Torte und danke, danke, dass ihr mich noch immer mögt.“
Eure Stephanie Gaberle,
Nachhilfelehrerin bei Easy Success
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