Die Weihnachtszeit ist endgültig da, man kann sie nicht verleugnen. Den ersten Schnee haben wir überstanden, trotzdem bleibt die Konzentration auf einem Niveau so tief wie die Schüssel mit Bowle bei der letzten Weihnachtsfeier. Die Ferien haben allerdings noch nicht begonnen und man hängt in der Schule in einer merkwürdigen glitzernden Grauzone.
Wie verhält man sich als Lehrperson eigentlich in den letzten Schulstunden vor Weihnachten? Muss man irgendwie einen charmanten Mittelweg finden, um weder als böser Grinch noch als enthusiastischer Buddy der Weihnachtself bezeichnet zu werden?
Wie viele Weihnachtslieder pro Stunde sind vertretbar? Theoretisch wäre es ja möglich, den gesamten Schulalltag zum Motto passend zu gestalten. „Last Christmas“ ins Italienische zu übersetzen, die Bedeutung von „The Cavalry“ zu interpretieren, die für den Menschen kaum hörbare Durchschnittsfrequenz von Mariah Careys höchstem Gesäusel zu berechnen oder gar draußen „Frosty, the snowman“ nachzubauen – klingt doch nach 1 Spaß?
Außerdem ist gerade die einzige Zeit, in der selbstgemachte Kekse in traditionellen Blechdosen aus sämtlichen Backstuben der liebsten Omas auftauchen. Wie könnte man als Lehrperson nur verbieten, dass die Schüler_innen ihre Liebe zur Weihnachtsbäckerei nicht auch im Klassenzimmer zelebrieren dürfen und wie könnte man je Nein sagen, wenn sie einem etwas von dem kostbaren Gut anbieten oder gar schenken? Unmöglich. Diese Thematik verdient eine Fortsetzung. Und Ja, ich mag Weihnachten.
Stephanie Gaberle,
Weihnachtself
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