Gestern schlenderte ich mit einem sehr zufriedenen Grinsen durch das besinnlich beleuchtete, nach Glühmost duftende, matschig-graue Graz und beobachtete ein weiteres spannendes Weihnachtsphänomen, das sich jedes Jahr wiederholt.
Existenzbedrohender Stress beim Geschenkekaufen.
Jeder und jede kennt es – irgendwie kommt man in der Adventszeit anscheinend weder dazu, sich kreative Gedanken über mögliche Ideen machen, geschweige denn sie zu besorgen. Für Bestellungen ist es jetzt endgültig zu spät, Abhilfe findet man nur im städtlichen Notfallshopping oder in zwangskreativen, selbst gebastelten Gutscheinen. Da meine Familie heuer ein Wichtelspiel veranstaltet und ich mich nur auf ein Geschenk konzentrieren muss, das ich ausnahmsweise bereits besorgt habe, ergötzte ich mich an der Beobachtung von dem mich umgebenden Frust über bereits vergriffenes Sortiment, Verspätungen von Lieferzeiten, nervtötenden Preisvergleichen und den eigentlichen seit der Kindheit einprogrammierten Drang, sich an Weihnachten eigentlich einfach nur zu entspannen.
Eine Sache, die auch unserem Bundeskanzler (laut Oe3-Interview) zu schaffen macht und die in diesem Jahr die Geschenks-Prokrastination erheblich verkompliziert, ist nämlich die, dass Heiligabend 2017 auf einen Sonntag fällt. Der Stress in der Stadt war quasi greifbar, untermalt wurde das alles klassisch von Mariah Careys eindringlichem Rat, dass es an Weihnachten nicht um die Geschenke, sondern um die Menschen geht (in ihrem Fall halt nur um einen).
Stephanie Gaberle,
Weihnachtswichtel
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