Gestern habe ich über die schwierige Angelegenheit gesprochen, sich selbst einzugestehen, dass der eigene Körper grippewellengebeutelt vielleicht doch nicht ganz so unzerstörbar ist, wie man es gerne hätte.
Die erste Frage, die man sich nach dieser Erkenntnis stellt, ist: Soll man sich nun krankmelden oder nicht? Was ist besser? Nicht zur Arbeit zu gehen, im Laufe des Vormittags festzustellen, dass man vielleicht doch nur eine kleine Verkühlung hat und den restlichen Tag als unproduktiver, wehleidiger Hypochonder sein Dasein zu fristen?
Oder riskiert man den Gang ins Büro und findet sich am Arbeitsplatz in keimverseuchter Luft wieder, deren destruktives Einatmen von den klimaanlagengetrockneten Nasenschleimhäuten nur noch verstärkt wird? Ganz zu schweigen von der Gefahr, die man als wandelnde Bazillenschleuder für sein Arbeitskollegium oder den kompletten Kundenstock darstellt? Eine Zwickmühle.
Natürlich ist es zunächst einmal wichtig, darüber informiert zu sein, woran man denn nun genau leidet. Anstatt einfach zum Arzt zu gehen, schüttet man allerdings lieber sämtliche abgelaufene wasserlösliche Tabletten, die man in seinen Festivaltaschen von 2015 ausgraben kann, in sich hinein und googelt seine Symptome.
Innerhalb kürzester Zeit wird klar: Man leidet an so ziemlich allen exotischen, schwerwiegenden Krankheiten, die im südlibanesischen Raum zu finden sind und wird die immense Flut an mitgewaschenen Taschentüchern in sämtlichen Pullovern, Hosen und Sofaritzen wahrscheinlich nicht mehr selbst beseitigen können, weil die Lebenszeit akut schwindet. Spätestens, wenn man sich dann in seinem Elend ganztägig über die Couch gegossen hat und Mama anruft, um nachzufragen, wo man denn auf die Schnelle eine Wärmflasche herbekommt, wird klar, dass Grippe in Gesellschaft um einiges mehr Spaß macht.
Stephanie Gaberle,
bloggt gern für Easy Success
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