Ich habe mich einmal mehr in die Straßen von Graz begeben, um wildfremde Leute mit meinen österlichen Fragen zu belästigen. Da ich eine grüne Jacke trug, konnte ich das Wechselspiel aus wilder Panik, latenten Fluchtversuchen und anschließender Erleichterung darüber, dass ich mich als nicht-Greenpeace-Mitarbeiterin entpuppte, in vollster Pracht beobachten. Unnötig zu sagen, dass ich meinen Spaß dabei hatte.
Florentina (8): "Die bunten Eier und das Osternestl. Und gestern musste ich mit einem Palmbuschen ums Haus laufen, weil es Unglück bringt, das nicht zu machen. Ich bin aber nur zweimal ums Haus, nicht dreimal." (schaut leicht besorgt zu ihrer Mama)
Helene (39): "Ich freue mich aufs Beisammensein mit der Familie, das Osterfeuer und die vielen guten Sachen, die uns kulinarisch erwarten."
Leo (14): "Die Jause und das Osternestl-Suchen. Meine Schwester ist seit heuer Vegetarierin, also wird es sicher lustig, neben ihr den ganzen Schinken zu essen." (kurze Pause der Erkenntnis) "Ich hoffe, sie isst uns jetzt nicht das ganze Brot weg."
Klaus (24): "Die Ferien. Alle sagen immer, 'wir treffen uns in den Osterferien', 'wir planen das in den Ferien' und im Endeffekt geht es dabei genau um ein stressiges Wochenende, das total verplant mit Familienfesten ist. Man kommt mal wieder zu nichts. Außer natürlich, man ist Student." (grinst)
Klaudia (29): "Das ist heuer das erste Osterfest mit meiner kleinen Maus, sie wird jetzt 1 Jahr alt. Sie kann zwar noch nicht wirklich selbst suchen, aber mein Mann freut sich trotzdem schon sehr darauf, Osterhase zu spielen."
Außerdem musste ich mit Entsetzen feststellen, dass niemand in der Steiermark zu wissen scheint, was ein Kärntner Reindling ist. Ein Fauxpas - dies ist wahrlich eine Sache, die man unbedingt ins Osterfest integrieren sollte.
Stephanie Gaberle
Reindlingverfechterin bei Easy Success
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